Facebook kann sich keine richtigen Übersetzer leisten


Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass mich einige Web 2.0 Startups verarschen wollen. Da hat doch Facebook über 200 Millionen von Microsoft eingesteckt und bietet nun eingeladeten Usern an, sich selbst die lokale Version des Online Netzwerkes zu übersetzen. Zur Zeit ist dies in der Deutschen, Französischen und Spanischen Version des online Netzwerkes möglich.

Aber jetzt mal im Ernst: Warum sollte ich für ein Netzwerk welches Geld mit meinen Daten verdient und anscheinend auch schon Datenschutzrechte in den USA(!) verletzt hat, kostenfreie Arbeit verrichten? Warum sollte ich für ein Millardenschweres Unternehmen zu dem ich mich nicht im geringsten verpflichte fühle übersetzten?

Doch anscheinend hat Facebook wohl zu genüge solche User die fleissig Gratisarbeit für die nächste Datenkrake schlechthin leisten wollen. Denn ansonsten hätte man wohl nicht eine solche Aktion gestartet.

Laut Techcrunch liegt Facebook’s Userbase nun zu über 50% ausserhalb der USA. Entgegen MySpace’s Strategie, lokal basierte, professionelle Teams einzusetzen, hat Facebook meiner Meinung nach den schlechteren Weg eingeschlagen.

Ich werde auf jeden Fall nicht für Facebook übersetzen. Da schreibe ich doch eher Artikel für irgend eine Wiki.

Bild&Story: Techcrunch

9 Gedanken zu „Facebook kann sich keine richtigen Übersetzer leisten

  1. Bloggemeyer

    So viele Worte für die Aussage, dass Du nicht für Facebook Übersetzungsabeit leisten willst? Nun ja … Das Vorgehen von Facebook ist eigentlich recht clever, denn auf diese Weise kommt der Dienst kostengünstig und schnell ans Ziel. Außerdem: die Vorgehensweise entspricht doch genau dem Prinzip des „Mitmach-Webs“.

  2. ricdes Beitragsautor

    Die Aussage ist ja nicht nur, dass ich für Facebook nicht übersetzen will. Les dir mal den Text richtig durch. Ausserdem hat Facebook kaum was mit mitmach-web zu tun. Social networking und zB. Social News sind was komplett anderes.

  3. Bloggemeyer

    Wie Du meinem Kommentar entnehmen kannst, habe ich Deinen Beitrag gelesen. Und Die Aufforderung, dass die Benutzer an der Übersetzung des Dienstes mitwirken sollen, hat doch etwas mit „Mitmach-Web“ und damit mit Web 2.0 zu tun, oder? Web 2.0 besteht ja nicht nur aus Social Networking, das wäre zu kurz gegriffen.

  4. ricdes Beitragsautor

    Dennoch ist der Sinn von Facebook nicht das mitmachen, sondern das socializen. Gehört also meiner Ansicht nach nicht dahin.

  5. Bloggemeyer

    Ich sehe das nicht so eng. Die Jungs wollen eben schnell und kostengünstig expandieren. Daher finde ich die Idee ganz clever. Und anscheinend ist sie auch wirksam, denn Facebook hat erst vor wenigen Tagen angekündigt, auf noch in diesem Quartal in Deutschland starten zu wollen. Bislang war nur vom ersten Halbjahr 2008 die Rede.

    Ich bin schon gespannt, wie der Zweikampf Facebook gegen StudiVZ ausgehen wird 😉

  6. ricdes Beitragsautor

    Ich würde definitiv sagen: FB!

    Facebook hat in deutschland noch nicht einen so schlechten Ruf wie StasiVz…

    Obwohl dann wiederrum StudiVZ bekannter ist 🙂

  7. Malte Landwehr

    Es gibt genug User die helfen und eigentlich ist die Idee nicht schlecht, denn jeder Nutzer der geholfen hat wird damit zu einem loyaleren Besucher, da er sich mehr mit Facebook identifiziert.

  8. Daniel

    Die Idee IST clever! Unwidersprochen. Trotzdem stimme ich Techcrunch zu, dass hier eine Grenze überschritten wird. Was genau diese Grenze für die Gesellschaft bedeuten wird, frag ich mich allerdings noch. Denn:

    Open Source hat eine humanistische Philosophie, so kann ich die kostenlose Arbeit die in diesen Projekten steckt, noch gutheißen. Zudem profitieren viele Beratungen von Open Source, sie können kostenplichtige Angebote basierend auf Open-Source anbieten.

    Ein millionenschweres Unternehmen, dass die Freude „mitzumachen“ nutzt, damitKosten spart und dadurch quasi den Übersetzer der Welt (die ohnehin schon unter starken Kostendruck stehen) Aufträge vorenthält… ich lass das mal so unkommentiert stehen.

    Es ist das alte Problem: Hilfst Du Deinem Kollegen wirklich, wenn Du ewig Überstunden machst, so dass sein Arbeitsplatz dann doch wegrationalisiert werden kann? Was ist der Wert von Arbeit?

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