Archiv für den Tag: 19. Apr 2007

Der Typische Fall – Amoklauf in der Schule = Durchgedrehter Spieler?

Wie ich berichtet hatte, wurden anfangs dieser Woche an der Virginia Tech in der USA, durch einen Irren Studenten erschossen.

Mein Beileid ist bei allen Angehörigen und denen die diese Leute kannten.

Leider kommen nun die typischen selbsternannten Moralapostel wie zB. Jack Thompson, Christian Pfeiffer und einige dubiose Verbände vor das Rampenlicht und nutzen dieses Traurige Ereignis um Geld zu kassieren oder sich bekannt zu machen.

Warum Geld kassieren? Zumindest die beiden erstgenannten bekommen für jedes weitere kontroverse Interview, welches sie abgeben, Geld.

Die treten nicht einfach so gratis im Fernsehen auf.

Sei es von einem Sender, einer Zeitung oder sogar einem Blog. Solche Fälle bedeuten für Sie: Geld und fragwürdigen Ruhm.

Entgegen allen Erwartungen hat er keine Spuren im Internet hinterlassen, sondern lieber blutrünstige Theaterstücke geschrieben.

Trotzdem kommen die typischen, völlig aus dem Konsens gerissenen Aussagen. Obwohl der Amokläufer von Virginia nach den neuesten Erkenntnissen ziemlich sicher kein Counterstrike oder sonstige Spiele besass.

Zum Beispiel nützte Herr Pfeiffer (ein toller, selbsternannter Verfechter der Sicherheit *lol*) die Gelegenheit um zu predigen, dass Videospiele „männliche Jugendliche systematisch desensibilisieren durch Computerspiele, die solche Tötungsarien vorzeichnen“

Der Philologenverband von Rheinland-Pfalz fordert: „Es wird endlich Zeit, dass Politik und Justiz die Bestimmungen des Strafgesetzbuches auf die Computerspiele, insbesondere die Killerspiele und ‚Ego-Shooter-Games‘, anwenden und diese verbieten“

Wenn solch dämliche Leute Ihre Meinung zu so einem Ereignis sagen, dann darf ich das ja wohl auch tun.

Erstmal:

Ich Spiele seit schon sehr langer Zeit in einiger Unregelmässigkeit diese „Killerspiele“.

Gewalttätig bin ich deswegen noch lange nicht. Eher bin ich der, der beim nächtlichen Ausgang mit Kollegen, öfters Streit verhindern und schlichten muss.

So und nun weiter:

3 simple Fragen:

-1 Wie kam ein solcher Irrer so einfach an eine Waffe?

-2 Warum macht so ein Irrer solch eine Tat?

-3 Warum kommen Killerspiele ins Visier solcher Wichtigtuer?

3 simple Antworten:

-1 Im US amerikanischem Staat herrscht in Virginia das landesweit freizügigste Waffengesetz. Wer es will, kann sich über das Internet über Nacht eine Waffe liefern lassen. Oder man wartet bis zum nächsten Morgen ab und kauft sich gegen einem einfachem Altersvorweis im Baumarkt eine Glock.

Dazu fällt mir noch ein Zitat ein: And did you ever stop to think? I’m old enough to go to war But I ain’t old enough to drink?!“

-2 Der Junge war anscheinend von allen als „komisch“ und Einzelgänger empfunden worden. Diese Vermutungen verstäkten sich erheblich nach der Bekanntmachung einiger seiner Theaterstücke (sind demnächst „Killerbucher“ erhältlich?) . Er schien nach seinem Manifest Probleme mit Schülern zu haben, die reich und verwöhnt waren. Kurz gesagt: Kein Normalfall und keineswegs ein normaler Mensch, der nur durch Spiele zum durchgeknallten Waffennarr wird. Er befand sich zum Zeitpunkt der Tat in psychiatrischer Behandlung.

-3 Vorallem die ältere Schicht unserer Mitbürger haben Probleme mit den neuen Medien. Angebliche Aussagen in der art wie: PC Nutzung verdummt Leute, Games machen Leute aggressiv und das sich im Internet nur Pädophile und Betrüger tummeln würden, sind keine seltenheit. Komischerweise haben aber genau diese Leute kein Problem mit der Verdummung durch das schlechte Schulsystem, die hohe Arbeitslosigkeit (war der Amokläufer aus Erfurt nicht arbeitslos nachdem man ihn von der Schule warf?)… hach ist alles die Schuld von den PC Spielern.

Schlusswort:

Solche Leute wie Jack Thompson sind für diese Leute eine willkommene Bestätigung ihrer Vorurteile – sei es nun die Wahrheit, oder so wie ich es empfinde, eine Lüge.

Ps: Eine Definition von „Killerspielen“ kommt noch.