Archiv der Kategorie: Philosophie

20Min / 20Minuten die Schweizer „Tageszeitung“

Ich halte die 20min Zeitung, die’s an jedem Bahnhof und den meisten Bushaltestellen zu beziehen gibt, eh nicht für eine richtige Zeitung. Die 20Min ist so überfüllt mit Boulevardpresse-News, dass sogar dem Blick beim Anblick übel werden würde (haha, Wortspiel!).

Kleines Beispiel für die „Verlässlichen“ News der heutigen 20Min „Pendlerzeitung“:

Rote Moschee in Islamabad:

Laut 20Min wurden 800 Leichensäcke geordert, laut dem Spiegel waren’s komischerweise aber nur 300 (der Spiegel Artikel stammt noch von gestern, auch auf anderen Newsportalen wurden heute Morgen nicht mehr Leichensäcke angegeben)…

Solche schwerwiegende Fehler kann man in jeder 20Minuten Ausgabe finden. Vor allem die IT Ecke ist von selbsternannten Superinformatikern bevölkert.

Vor allem fällt mir eine Sache auf: Sie stellen alles unsicher dar oder versuchen Unsicherheitsgefühle breit zu machen.

Da beklagt sich gerade mal eine Stadt über einen leichten Anstieg der Jugendgewalt und schon steht am nächsten Morgen sowas wie „Jugendgewalt angestiegen“ in der Zeitung.

Ist natürlich toll, wenn man am Morgen in den Zug kommt und alle so eine Panikmachereizeitung in den Händen halten. Kein Wunder ist man so „nett“ zueinander.

Der Alinghi Hype…wie Medien eine Lüge hochstilisieren

Sowas sinnloses muss man ja wirklich feiern.

Wie Robert Basic schon sagte, es gibt kaum einen langeweiligeren Sport als segeln.

Ausserdem müssen sich die Schweizer jetzt mit dem Sieg der Alinghi für die Grössten halten. Ja, klar… *lach*

Immerhin hat es ein „schweizer“ Boot geschafft den 32. Americas Cup zu gewinnen.

Ok, schweizer Boot? … Schauen wir uns mal die Crew an die den Cup gewonnen hat.

Via: Alinghi.com | Die Renncrew:

Bowman Pieter van Nieuwenhuyzen
Midbowman Curtis Blewett
Mastman Francesco Rapetti
Pitman Josh Belsky
Grinder Mark McTeigue
Grinder Matt Welling
Trimmer Simon Daubney
Trimmer Lorenzo Mazza
Grinder Will McCarthy
Grosssegel-Trimmer Warwick Fleury
Stratege / Traveller Murray Jones
Runner / Pitman Dean Phipps
Runner / Grinder Rodney Ardern
Navigator Juan Vila
Afterguard Ernesto Bertarelli
Taktiker Brad Butterworth
Steuermann Ed Baird

Neben einigen holländischen und italienischen Namen kann man da bis auf Ernesto Bertarelli keinen schweizer erkennen. Fast jeder da ist Neuseeländer. Kein Wunder ist Bertarelli der einzige interviewte der Alinghi Crew in den Medien.

Das einzige was die Schweiz zu diesem Sieg beigetragen habt, ist das grosszügige Sponsoring und Marketing der UBS.

Die Schweiz ist und bleibt ein Binnenland.

Gut gemacht, SCHWEIZER ALINGHI…!

Grümpelturnier artet wiedermal in Schlägerei aus.

In Kaltbrunn im Kanton St. Gallen gestern aus einem Fussballturnier eine Schlägerei geworden.

Wieder einmal machte sich Nervosität und Unsportlichkeit bemerkbar, nachdem im letzten Jahr beim Hallenturnier Balzers (Liechtenstein) eine ganze Mannschaft auf einen Schiedsrichter losgegangen war.

Nach Angaben der Polizei wurden 2 Personen bei der Schlägerei zwischen 2 Mannschaften „Balkanischer Abstammung“ verletzt. Angeblich ist noch nicht klar, wie es zu der Schlägerei kam.

Meine Meinung:

Einige Leute scheinen Fussball echt mit Holzhackerei misszuverstehen. Mir läuft schon bei einigen Freundschaftsspielen zum Teil ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich zusehends mit ansehen muss, wie schlecht einige Tacklings getimt sind.

Deswegen kann ich mich zusehends nur mit südländischem Fussball anfreunden. Berührungen müssen im Fussball einfach durchdacht sein. Fussball ist kein gewalttätiger Sport wie es einige Engländer (und Schweizer…) meinen.

Beispiel: Vorletzten Mittwoch ging ich mit einigen Kollegen Fussballspielen und 1-2 Möchtegern Verteidiger haben es innert einer Stunde geschafft meine Fusszehen blau zu „gestalten“. Auch nach mehrmaligen Warnungen liessen sie sich nicht vom Foulspiel abbringen. Ich verlor die Geduld und fing an es Ihnen mit gleicher Münze zurückzuzahlen.

Trotzdem wurde mir das einfach irgendwann zu blöd und ich verliess kommentarlos den Platz.

Ausserdem sollte bei Grümpelturnieren jeder Spieler gecheckt werden. Zur Zeit kann man sich einfach so unter falschem Namen anmelden. Nirgends wird was geprüft. Kein Wunder, wurden die Balzer Schläger nie ausfindig gemacht.

Wie man Lehrstellen an der GBSSG vergrault…

Bitte bleibt in den Komentaren sachlich und ohne jegliche persönliche Beleidigungen. Kommentare mit unsachlichem Inhalt werden gelöscht. Erinnert euch daran, dass es auch nach der GBSSG ein Leben gibt und nur ihr seid dafür verantwortlich, dies positiv zu beinflussen.

Ich hatte ja schon mal über die lustigen Zustände in meiner Berufsschule berichtet.

Aber dieses Mal habe ich eine etwas ironische Anleitung parat…

Ihr wollt wissen wie man Ausbildungsplätze vergrault?

Die St. Galler Berufsbildung / Gewerbliche Berufsschule (GBS) hat da einige Lösungen parat:

  1. Lehrlinge zwingen jedes Jahr Kurse zu besuchen die 10’000 Franken kosten und nicht mal 1/10 davon Wert sind.

  2. Neue Modulare Ausbildung einführen ohne den Ausbildungsplan richtig zu kennen.

  3. Prüfungsreglement 1 Woche vor Prüfungsbeginn nicht wissen.

  4. Auch im dritten Lehrjahr 2 Tage Berufsschule erzwingen, ohne irgend einen plausiblen Grund vorzuweisen. (vor einem Jahr wurde nur ein Schultag im dritten benötigt?!).

  5. Berufsgruppen in Applikations- und Systeminformatiker einteilen, obwohl alle eh die gleiche Ausbildung in der Schule haben. (Warum haben wir denn im dritten Jahr als Applikationsentwickler noch Hardware. Und das einen HALBEN TAG lang?

  6. Nur 3 Stunden Java unterrichten und wie gesagt einen halben Tag Hardware (das als angehende Softwareentwickler…)

  7. Von uns verlangen MS VBA und ähnliches Zeugs zu erlernen, ohne uns jegliche Schullizenzen zu erteilen.

  8. Die Schultage am Montag und Freitag ansetzen…

Ich könnte hier noch sehr, sehr lange weiterfahren.

Ich habe meine Gedanken heute in der Informationsstunde zum kommenden dritten Lehrjahr ziemlich ausgelassen und denen mal erklärt warum Betriebe nun allmählich mit der Lehrlingsausbildung aufhören.

Die neue, modulare Ausbildung zum Informatiker ist noch in einem Beta-, nein.. eher Alpha Stadium.

Die am Ende wegfallende Lehrabschlussprüfung kann man gerne als Vorteil des neuen Systems gelten lassen. Aber warum man uns so etwas unausgereiftem aussetzt… naja darüber kann nur spekuliert werden.

Das geilste ist einfach, dass die Ausserbetrieblichen Kurse, die mit 10’000Fr zu buche schlagen, zumindest in unserer Gegend vom Präsident des Lehrmeisterverbandes veranstaltet werden. Jetzt fragt euch selber mal warum der Lehrmeisterverband, bei dem viele Betriebe angehören, aber kaum jemand mitwirkt, diese Kurse erzwingt (bedenkt: Präsident des Verbandes = Besitzer einer Firma die solche Kurse anbietet)? 😉
PS: Während diesen schweineteuren Kursen hat der Kursleiter öfters mit eigenen Kunden telefoniert und wir durften gecrackte MS Software benutzen. Wie geil.

Nunja, als Resultat haben Betriebe die uns ausbilden jetzt mal die Lehrlingsausbildung runtergeschraubt… wer braucht denn schon Lehrlinge die Lohn beziehen und für die man jedes Jahr Kurse im Wert von 10’000.-Fr. bezahlen muss.

Von den durchgeknallten Prüfungen die anscheinend niemand korrekturliest bevor sie ausgeteilt werden, will ich gar nicht reden.

Das, meine Herren, ist das doch so oft gelobte schweizer Bildungssystem!

Mike aka. Mkellenberger.ch hat auch darüber geschrieben. Er geht zur gleichen Schule, ist jedoch 1 Jahr „hinter“ mir.

 

Von Stauffenbergs älterster Sohn mahnt Tom Cruise

Die Süddeutsche Zeitung hat den ältersten Sohn vom verstorbenen Grafen von Staufenberg interviewt. Dieser zeigte sich nicht gerade erfreut über die geplante verfilmung des Attentats, das sein Vater am 20. Juli 1944 begangen hat und Geschichte schrieb.

Der älteste Sohn vom verstorbenen Grafen, Berthold Schenk, hält nichts von den Plänen, dass Tom Cruise die Rolle seines Vaters im Hollywoodstreifen verkörpern solle. Seiner Meinung nach seien Filme mit Cruise in der Hauptrolle einfach schlecht (wo er Recht hat, hat er Recht).

Aber dieser ältere Herr hat eine wichtigere Sache entdeckt, die andere nicht zu bemerken scheinen:

Zitat: „Selbst wenn ich nachträglich gegen den Film vorgehen würde – etwa, weil mein Vater in einer ehrabschneidenden Art dargestellt würde -, dann bestünde doch die Gefahr, dass ich für so etwas auch noch Werbung mache. Was soll ich mich vor irgendwelchen amerikanischen Gerichten rumstreiten? Verhindern kann ich diesen Film ohnehin nicht.“

Weise Worte. Die meisten Klagen gegen Hollywoodstars bringen doch nur Werbung. Es gibt ja schliesslich keine schlechte publicity. Ich wär ebenfalls dagegen, wenn ein durchgeknallter Scientologe meinen Vater verkörpern würde in einem irrelevantem Dramastreifen. Desweiteren redet der Sohn Stauffenbergs auch noch über vorherige Verfilmungen und deren Verfehlungen.

Eigentlich kann man ihm nur zustimmen. Wie er so schön sagt: „Meine Erfahrung mit Spielfilmen ist: Drama kommt immer vor Fakten.

Sehr interessantes Interview. Nur zu empfehlen.

Persönlicher Blog ein Problem für’s Berufsleben?

Immer öfters höre ich von Bloggern über Probleme die ihnen wiederfahren weil sie bloggen. Die Firmen in denen sie arbeiten haben Angst, etwas könnte nach draussen durchdringen.

Ich muss persönlich auch bei jedem Post beachten, dass ich keine „brisante Details“ veröffentliche. Hiermit meine ich keine geschäftlich relevanten, sondern generelle Details.

Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr schon mal welche Probleme in der Berufswelt erlebt weil der Chef etwas vom Bloggen mitbekam?

Der Fall Madeleine

Wer kennt sie nicht. Die kleine, in der Algarve entführte Madeleine.

Durch ein derzeit kursierender Medienhype wird jedes doch noch so kleine Detail zum Fall zwei Mal umgedreht.

Ich kann, selbst als Bruder einer kleinen, den Schmerz den die Eltern gerade empfinden wohl nicht ansatzweise fühlen, hier mein herzliches Beileid an die Eltern. Aber der Fall wirft einige Fragen in mir auf…

 

Was mich jedoch auch interessiert, sind die Nachteile, die wegen diesem ganzem Fall/dem ganzen Medienhype auftreten:

  • Der Entführer wird eingeschüchtert.

  • Von vielen wird die Algarve/Portugal jetzt als unsicher betrachtet.
  • Viele denken die portugiesische Polizei ist unfähig solch ein Fall zu lösen.
  • Journalisten mischen sich ein
  • Irgendwelche Irre verbreiten sinnlose Schreiben oder geben irrelevante Tipps an die Behörden weiter.

     

Versucht mal wie ein Entführer zu denken:

Ihr würdet doch lieber das Mädchen für immer verstecken (Fall Kampusch), anstatt euch den Ermittlungsbehörden regelrecht zu stellen, indem ihr das Mädchen ausliefert.

Als Entführer würde ich mich doch ziemlich vor den ganzen Forderungen nach harter Bestrafung in den Medien drücken wollen. Das Gericht würde unter dem immensem Druck stehen, mir eine lebenslange Strafe zu verpassen (in einem anderen Fall wäre dies nicht so. Gewaltverbrecher werden meistens nicht für alle Ewigkeiten versperrt).

Ausserdem: Warum wird bei anderen entführten Personen kein solches Medientheater veranstaltet? Wäre doch fair wenn man auch ohne Verbindungen zur Presse für irgend einen Entführten so viel Mitleid erhalten würde.

Meiner Meinung nach haben die Eltern auch unverantwortlich gehandelt. Man lässt, egal wo man gerade ist, sein 3 Jahre altes Kind nicht einfach im Zimmer. Dafür gibts Babysitter, die Hotels in der Algarve für die dementsprechende Bezahlung liefern können.

Polizei unfähig?

Ich weiss nicht. Ich war vor 2 Jahren an der Praia da Luz. Der Ort an sich ist extrem sicher, überall Polizei, nirgends Kriminalität (von den besoffenen Engländern abgesehen). Ich hatte diesen Ort scherzhaft als Portugals "Fort Knox" bezeichnet, weil einfach alles so sicher schien.

Aber dennoch: Da sind auch die so oft gelobten Strandklippen der Algarve und die Entfernung zum Meer beträgt bei den nobelsten Hotels gerade mal 50 Meter.

So traurig es sich auch anhört: Der Entführer hätte das Kind einfach ins Meer werfen können und niemand hätte es jemals wieder gesehen.

Auch als bei den Überschwemmungen vor einigen Jahren die Brücke in "Entre-Os-Rios" einstürzte, fiel ein Reisebus mit in die Tiefe. Alle Passagiere starben oder gelten seitdem als vermisst. Die Körper von den Passagieren wurden vom Fluss ins Meer gespült und nur einige Körper konnten in Nordspanien an der Küste geborgen werden.

 

Versteht mich nicht falsch: Dieser Fall ergreift mich so wie er viele Leute ergreift.

Ich hoffe, dass die kleine noch lebendig geborgen wird. Rechnen tue ich aber damit leider nicht mehr.

Es werfen sich einfach Fragen in mir auf die ich hiermit beantwortet habe.